2019 „Was hat Europa mit mir zu tun“ und Jubiläumsfeier „10 Jahre Europaschule in NRW“ des HANSE-Berufskollegs
„Was hat Europa mit mir zu tun?“ Das Motto, unter dem der Europatag 2019 am HANSE-Berufskolleg stand, stellte die Schülerinnen und Schüler in den Mittelpunkt und schickte sie auf eine Erkundung durch vier Workshops, um genau dieser Frage nachzugehen. 180 Schülerinnen und Schüler der Höheren Handelsschule sowie des Wirtschaftsgymnasiums konnten in den Workshops „Arbeit und Bildung im europäischen Kontext“, „Freizeit und Reisen in Europa“, „Geschichte der EU“ und „HANSE-Berufskolleg – 10 Jahre Europaschule in NRW“ ihr Wissen über die Europäische Union vertiefen. Zusätzlichen Ansporn gab es dadurch, dass die Klassen in den verschiedenen Workshops Punkte sammeln konnten. Die besten Klassen wurden am Ende des Tages von Mitgliedern des Fördervereins des HANSE-Berufskollegs geehrt und mit einer Prämie für die Klassenkasse belohnt. Sieger wurde eine Klasse des Wirtschaftsgymnasiums.
Der jährliche Auslandsaufenthalt von fast 50 Schülerinnen und Schülern belegt das hohe Europa-Engagement des HANSE-Berufskollegs. Schulleiterin Susanne Tietje-Groß macht gleich zu Beginn des Tages deutlich: „Die Komfortzone Europa, in der Sie [die Schülerinnen und Schüler] aufgewachsen sind, wird zurzeit bedroht. Dies geschieht durch nationalistische Tendenzen, wie z. B. in Ländern wie Polen, Ungarn und Italien und extreme Tendenzen wie in Großbritannien, die den Ausstieg aus der EU anstreben. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Begegnungen, die wir in 10 Jahren Europaschule geschaffen haben zur Völkerverständigung, Toleranz und Freundschaft zwischen den Kulturen beigetragen haben.“
Als Gesprächspartner waren Kerstin Vieregge, Mitglied des Deutschen Bundestages und Micha Heitkamp, Kandidat für die Europawahl und Theologiestudent, bei der Auftaktveranstaltung zu Gast. Bei dieser Gelegenheit wurden auch Themen angesprochen, die den Diskurs um Europa dominieren: „Die Beispiele ‚Brexit‘ und die Wahl von Donald Trump zeigen, dass man niemanden ausschließen kann. Hierdurch zeigt sich die Dringlichkeit des politischen Engagements junger Menschen, denen die Perspektiven für die Zukunft genommen werden. Die Hauptschuld tragen jedoch die Politiker, die in den Kampagnen gelogen haben. Deshalb ist das Engagement so relevant,“ fand Micha Heitkamp klare Worte, die sich direkt an die Schülerinnen und Schüler richteten. Kerstin Vieregge hob in der Gesprächsrunde die Bedeutung eines geeinten Europas hervor: „Zu Europa gehören für mich die vier wichtigsten Aspekte: Frieden, Freiheit, Sicherheit und Stabilität.“
Den direkten Einfluss von Europa auf das eigene Leben konnten 26 Schülerinnen und Schüler in diesem Schuljahr unmittelbar erfahren, die dafür als Auszeichnung den europass erhielten: Sie nutzten die Chance und absolvierten ein Praktikum in Pontivy (Frankreich), Dublin (Irland) oder Barcelona (Spanien). Martin Lang, Auszubildender zum Industriekaufmann bei der Oskar Lehmann GmbH & Co. KG, berichtete den Anwesenden von seinem erfolgreichen Praktikum bei einer Firma in Barcelona und dürfte den ein oder anderen Zuschauer ermutigt haben, während der Zeit am HANSE-Berufskolleg diese den Horizont erweiternde Chance wahrzunehmen.
„Ein Praktikum haben heutzutage viele Schülerinnen und Schüler aufzuweisen. Ein im Ausland absolviertes Praktikum jedoch ist schon etwas Besonderes. Es zeigt, dass die Schüler in besonderer Weise gewillt sind, sich weiteren Herausforderungen zu stellen und einen Beitrag zu einem vereinten Europa zu leisten,“ machte Annegret Kollmeier-McNeill, Abteilungsleiterin Europaschule, die Bedeutung der internationalen Praktika über den Lebenslauf der Schülerinnen und Schüler hinaus deutlich.
Dank gilt neben dem Förderverein sowohl der Schülerfirma „Klare Linie“ für die Dokumentation des Tages als auch der Schülerfirma „Event“ für das Catering in den Pausen.